Donnerstag, 26. Juni 2014

[Buchtipp] "Nach dem Sommer" von Maggie Stiefvater


Inhalt:


Jeden Winter wartet Grace darauf, dass die Wölfe in die Wälder von Mercy Falls zurückkehren – und mit ihnen der Wolf mit den goldenen Augen. Ihr Wolf.

Ganz in der Nähe und doch unerreichbar für sie, lebt Sam ein zerrissenes Leben: In der Geborgenheit seines Wolfsrudels trotzt er Eis, Kälte und Schnee, bis die Wärme des Sommers ihn von seiner Wolfsgestalt befreit. In den wenigen kostbaren Monaten als Mensch beobachtet er Grace von fern, ohne sie jemals anzusprechen – bevor die Kälte ihn wieder in seine andere Gestalt zwingt.

Doch in diesem Jahr ist alles anders: Sam weiß, dass es sein letzter Sommer als Mensch sein wird. Es ist September, als Grace den Jungen mit dem bernsteinfarbenen Blick erkennt und sich verliebt. Doch jeder Tag, der vergeht, bringt den Winter näher – und mit ihm den endgültigen Abschied.


(Bild- & Textquelle: Script5)



Meinung:


Die Geschichte von Grace und Sam ist unbeschreiblich schön, fast magisch. Es ist ein ruhiges Buch und doch so spannend, dass man es nicht mehr aus der Hand legen möchte. "Nach dem Sommer" hat mich völlig in seinen Bann gezogen.

Tausend leuchtende Stern brannten Löcher in mein Bewusstsein und füllten mich mit Sehnsucht.

Maggie Stiefvater erzählt die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Grace und Sam. So lernt man die beiden Protagonisten gut kennen und verstehen. Man erhält Einblicke in ihre Gefühlswelt und ihre Vergangenheit.

Zur Kapitelüberschrift gehört auch immer die aktuelle Temperaturangabe. So ahnt man schon, in welchem Kapitel es dramatisch werden könnte, wenn die Temperatur um den Gefrierpunkt liegt.

Der Schreibstil von Maggie Stiefvater ist wunderschön. Sie schreibt sehr blumig mit vielen bildhaften Vergleichen, so dass man sich alles sehr gut vorstellen und mit in die Geschichte eintauchen kann.

Speziell fand ich auch, dass Sam seine Gefühle oft in deutscher Lyrik ausdrückt oder sich im Kopf Songtexte dazu denkt. Es ist sowieso sehr interessant, die Liebesgeschichten aus den beiden Perspektiven heraus mitzuerleben, denn Grace und Sam sind eigentlich ganz unterschiedliche Typen.

Es beginnt eine verzweifelte Flucht vor der Kälte, denn die zwei möchten so viel Zeit wie möglich gemeinsam verbringen. Beide wissen, wenn sich Sam nun zurückverwandelt, wird er für immer ein Wolf bleiben.

Ich sah zu, wie die Spritze sich leerte, und stellte mir vor, dass das ein Heilmittel für Sam sei - flüssiger Sommer, der ihm direkt in die Adern injiziert wurde.

Das Cover ist einfach nur wunderschön und ich finde, es passt super zum Inhalt des Buches. Es wirkt sehr ruhig, vertäumt und schimmert perlmuttfarben. Wenn man ein Stück der Geschichte gelesen hat, erkennt man auch den "goldenen Wald", an den sich Grace immer wieder erinnert. Und die fallenden Blätter setzen sich auch auf der ersten Seite im Buch fort.

Fazit:

Einfach nur schön. Magisch.


Buchtipp von Nicole Forrer



Infos zum Buch:


Stiefvater, Maggie "Nach dem Sommer", Script5 (6. September 2010), ISBN: 978-3839001080
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren




Infos zur Reihe:


  1. Nach dem Sommer
  2. Ruht das Licht
  3. In deinen Augen 


Wir haben alle drei Bände in Buchform und als Hörbuch in der Mediathek.




Kurzfristig, wegen Personalengpass bleibt
am Montag 30. Juni die Mediathek geschlossen.
Am Dienstag 1. Juli sind wir zu den üblichen Öffnungszeiten
wieder für Sie da.

Sonntag, 22. Juni 2014

[Event] Bücherflohmarkt & Kaffee


Am Samstag, 5. Juli 2014 ist es soweit: Es findet wieder einmal ein Bücherflohmarkt statt. 

Für unsere vielen Neuzugänge brauchen wir jeweils auch wieder genügend Platz und so mussten wir auch Bücher aussortieren, die Sie nun zu günstigen Preisen erstehen können. Zu einem feinen Kaffee können Sie in unseren Bücherkisten stöbern und nach Lesefutter für die anstehenden Ferien oder einfach so für die Freizeit suchen. Es gibt Lesestoff für jedes Lesealter.

Donnerstag, 19. Juni 2014

[Buchtipp] "Und dann kam Paulette" von Barbara Constantine

Inhalt:


Fast zwei Monate ist es her, dass Ferdinands Sohn mit Frau und Kindern ausgezogen ist. Seitdem lebt Ferdinand mit seinem Kater allein auf dem großen Bauernhof. An manchen Tagen fragt er sich, wie er dieses einschneidende Erlebnis ohne das Tier verkraftet hätte. Marceline lebt seit vielen Jahren in dem Ort, wo Ferdinand seinen Bauernhof hat. Ein tragisches Ereignis hat sie dazu veranlasst, ihren Beruf als Cellistin an den Nagel zu hängen und ihre Heimat Polen zu verlassen. Doch nun droht ihr im wörtlichen Sinne die Decke auf den Kopf zu fallen, und sie muss noch einmal von vorne beginnen. Und wenn Ferdinand und Marceline sich einfach zusammentäten? Eine WG gründeten, um der Einsamkeit zu trotzen? Es ist ein Experiment, und es glückt. Nach und nach kommen immer mehr Bewohner dazu. Alle haben ihr Päckchen zu tragen, aber alle wollen auch die schönen Seiten des Lebens genießen und finden heraus: Zusammen wohnt man besser als allein.

(Bild- & Textquelle: rowohlt)



Meinung:


Einstieg ins Buch:
Den Bauch hat er ans Lenkrad gepresst, die Nase klebt an der Windschutzscheibe, Ferdinand ist ganz auf die Strasse konzentriert. Der Tachozeiger hat sich auf fünfzig eingependelt, das ideale Tempo.

Dieser federleichte Roman über das Thema „alt werden, loslassen und sich verändern“, hat mich sehr berührt. Ohne den Mahnfinger zu heben, erzählt uns die Autorin, wie die Zukunft von älteren Menschen aussieht, wie man mit Respekt, Verständnis und  Liebe diesen Abschnitt des Lebens bewältigen könnte. Dieses Buch macht Mut und Hoffnung. Auch der Umgang mit dem Tod und dem würdigen Sterben, sowie die Geburt eines Kindes sind in dieser Geschichte verpackt, wirken aber nie lächerlich oder unpassend. Ein Buch mit Herz und Verstand.

Ferdinand, der Hauptprotagonist, ist mir am Anfang unsympathisch, entwickelt sich dann im Laufe des Romans zusehends zu einem kompetenten und netten Kerl.  Er nimmt sein Leben plötzlich selber in die Hand und merkt, dass viele Menschen um ihn herum genauso ein schwieriges Dasein wie er führen. Da er im Besitz eines grossen Bauernhofes ist, der durch den Auszug seines Sohnes jetzt ganz leer steht, nimmt er zuerst seine Nachbarin Marceline bei sich auf. Sie müssen sich aneinander gewöhnen und finden dann eine gute Lösung, damit beide Parteien sich wohl fühlen. Nach und nach ziehen verschiedene Personen, sein Jugendfreund, zwei alte Damen, eine junge Krankenschwester und ein Student, auf Ferdinands Hof ein. Plötzlich ist es wieder interessant und spannend in Ferdinands Leben. Die WG entwickelt sich gut, obwohl viele Turbulenzen vorprogrammiert sind. Sie werden Selbstversorger, pflanzen Gemüse und nehmen Tiere bei sich auf. Doch Paulette verändert dann alles dagewesene…


In Frankreich ist dieser Roman ein Nr. 1-Bestseller.  Ich finde, dass Barbara Constantine eine leicht lesbare Geschichte geschaffen hat,  die aber viele Themen der heutigen Zeit anspricht, oder sogar Lösungen dazu anbietet. 


Buchtipp von Prisca Schweizer



Infos zum Buch:


Constantine, Barbara: "Und dann kam Paulette", 320 Seiten, Kindler (8. März 2013), ISBN: 978-3463406411