Donnerstag, 27. November 2014

[Buchtipp] "Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte" von Jessica Park


Inhalt:

Julie kann es nicht fassen: Statt die ersten Tage am College zu genießen, beaufsichtigt sie plötzlich eine 13-Jährige, die keinen Schritt ohne die lebensgroße Pappfigur ihres Bruders Finn unternimmt. Zugegeben, ihres sehr gut aussehenden Bruders Finn. Der befindet sich zwar gerade auf Weltreise, schreibt aber E-Mails, die Julies Knie butterweich werden lassen. Doch wieso zögert er seine Rückkehr immer weiter hinaus? Weshalb stört sich niemand an seinem platt gedrückten Doppelgänger? Und verliebt Julie sich tatsächlich gerade in eine Pappfigur?

(Bild- und Textquelle: Loewe Verlag)



Meinung:

Einstieg ins Buch:
Julie Seagle starrte das Gebäude vor sich an und schwor, nie wieder eine Wohnung über Craigslist zu mieten. 

Eigentlich wollte Julie ja in ihre eigene Wohnung ziehen, um in einigen Tagen am College zu beginnen, doch ihre gemietete Wohnung existiert gar nicht und ihr Geld war weg. Sie kommt vorübergehend bei einer alten Studienfreundin ihrer Mutter unter und lernt da eine Familie kennen, die so anders ist als ihre eigene. Alle sind sehr intelligent, Essen wird nur in verschiedensten Restaurants bestellt und auch sonst haben die 'Kinder' so viel Freiraum wie sie möchten, denn die Eltern arbeiten sehr viel und sind immer zu Fuss oder mit dem Fahrrad unterwegs.

Matt studiert Mathe und Physik und betitelt sich selber als Nerd, was Julie ihm seinen T-Shirts nach zu urteilen, sofort auch glaubt. Zwischen den beiden entwickeln sich witzige und sarkastische Schlagabtausche und Matt hilft ihr bei vielen Dingen. Nur wenn es um seine Familie geht, macht er völlig zu.

"Mom, ich muss jetzt aufhören. Ich glaube, dieser Matt ist hier."
"Bist du sicher, dass er es ist?"
[...] "Der Typ sieht irgendwie verrückt aus. In der einen Hand hält er bunte Süssigkeiten und mit der anderen schwenkt er eine bluttriefende Sichel. Oh! Er winkt mich zum Wagen. Das muss er sein." (Julie, Seite 14)

Matt trägt eigentlich die ganze Verantwortung für seine dreizehnjährige Schwester. Auch sie ist äusserst intelligent, redet sehr hochgestochen, ist in vielen anderen Dingen jedoch noch wie ein Kind. Vor allem ihr Begleiter fällt auf. Ausser in der Schule steht ihr nämlich immer eine lebensgrosse Pappfigur ihres Brudes Finn zur Seite, der seit einiger Zeit auf Weltreise ist.
Celeste ist sehr eigenen und empfindlich und Julie möchte ihr gerne helfen, denn sie mag das Mädchen sehr.

"Oh, Julie, ich habe dich ja noch gar nicht richtig vorgestellt", plappert Celeste fröhlich. Dann drehte sie sich zur Seite. "Papp-Finn, das ist Julie. Juli, das ist Papp-Finn." (Seite 24)

Schnell ist Julie auch mit dem Original-Finn auf Facebook befreundet und so bekommen wir ab und zu die Statusmeldungen von Matt, Finn und Julie zu lesen, was immer sehr interessant ist. Danach werden Nachrichten hin- und hergeschickt und schlussendlich tauschen sich die beiden auch via Chat aus. Die beiden verstehen sich prächtig, können über alles reden, haben den gleichen Humor und von Finn bekommt sie endlich auch die erhoffte Hilfe mit Celeste, die ihr Matt vorenthalten hat. Immer mehr rückt Finn in den Vordergrund - hat sie sich wirklich in eine Pappfigur verliebt?

"Der freie Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte" ist nur schon optisch genau mein Ding. Je länger ich las, desto mehr änderte sich der Titel von "Der freie Fall oder wie ich mich in ein Cover verliebte" in "Der freie Fall oder wie ich mich in ein Buch verliebte". Die Charaktere sind so liebevoll gezeichnet und alles andere als 0815, die Idee mit Papp-Finn ist so skurill, dass ich nur noch fasziniert von Seite zu Seite blättern konnte.
Dazu kommt, dass die Autorin das soziale Netzwerk Facebook äusserst erfrischend und gewinnbringend in die Story eingebaut hat.

Jessica Park hat eine leise, sehr feinfühlige Geschichte geschaffen, die mich mit sarkastischem Humor aber auch mit vielen ernsten Seiten des Lebens in ihren Bann gezogen hat. Und auch wenn ich schon recht früh die Wahrheit erahnt hatte, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, bis ich Gewissheit hatte ....

Fazit:

Langsam aber sicher habe ich mich verliebt .... erst in das Cover, dann in den Titel, in die liebevoll gezeichneten und alles andere als 0815 Charaktere, den sarkastischen Humor, in die witzigen Wortduelle, die unterhaltsamen Chats ..... und vielleicht auch ein bisschen in eine Pappfigur ....
Ein Buch, das man unbedingt im Auge behalten sollte!

Buchtipp von Nicole Forrer


Infos zum Buch:

Jessica Park: "Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte", Loewe Verlag (21. Juli 2014), 384 Seiten, ISBN: 978-3785578674

Vom Hersteller empfohlenes Alter: 13 - 16 Jahre


Donnerstag, 20. November 2014

[Event] Info E-Medien


NEU  *** INFO E-MEDIEN ***   NEU




Informieren Sie sich über unser Angebot der E-Medien/E-Books. 
Jeder eingeschriebene Nutzer hat mit seinem Abonnement 
einen gratis Zugang zum E-Medien Portal
Wie und mit welchem Endgerät erfahren Sie am ....



Mittwoch, 26. November 2014 um 
18.00 Uhr



im "haus für aug und ohr", Mediathek Steckborn, Seestrasse 104


Anmeldung und Information:

Tel. 052 761 22 55 oder info@mediaborn.ch


Montag, 3. November 2014

Info:


Am Jahrmarktsmontag (10.11.2014) bleibt die Mediathek geschlossen.

Donnerstag, 23. Oktober 2014

neue Medien im Herbst


Liebe Besucher und Besucherinnen

Ab Samstag 25. Oktober haben wir wieder neue Medien für Sie zur Verfügung.
Kommen Sie bei uns vorbei und profitieren Sie von diesem Angebot.
In der folgenden Tabelle finden Sie einen kurzen Überblick über belletristische, Sach.-, Hörbücher und DvDs: *klick*

Wir freuen uns auf Ihren Besuch und grüssen Sie herzlich.


Das Team der Mediathek

Donnerstag, 9. Oktober 2014

BücherRunde


Lesen Sie gerne und möchten Sie sich über das Gelesene austauschen? 
Ob Krimi oder historische Romane, Science Fiction oder Liebesgeschichten... 
Dann sind Sie in dieser Runde herzlich willkommen!


   Wann und Wo?

Jeden 2. Donnerstag im Monat, um 20:00 Uhr im „haus für aug und ohr“, Bibliothek Steckborn, Seestrasse 104.


   Daten

13.11. / 11.12. / 8.1. / 12.2. / 12.3.


   Anmeldung und Information


Brigitte Wenger Tel. 052 761 22 55 oder direkt in der Bibliothek


Donnerstag, 2. Oktober 2014

Bücher für kleine und grosse Jungs




Beim Einkauf von Kinder- und Jugendbücher achten wir immer darauf, dass wir auf Lesestoff für Mädchen und Jungs achten. Zweiteres ist nicht immer ganz einfach. Neben "Die drei ??? Kids", "Warrior Cats" und "Gregs Tagebuch" gibt es noch viele andere spannende Bücher zu entdecken und aus diesem Grund zeigen wir heute einmal einige neuere Bücher für kleine und grosse Jungs:




.... ab 3 Jahren:



.... ab 4 Jahren:



.... ab 7 Jahren:


            
         


.... ab 8 Jahren:

         


.... ab 9 Jahren:



.... ab 10 Jahren:

            


.... ab 12 Jahren:

       

.... ab 14 Jahren:

 


Diese Bücher und viele mehr finden Sie in unserer Bibliothek an der Seestrasse. 
(Wenn Sie auf ein Cover klicken, kommen Sie zur Buchbeschreibung des Verlags.)

                        

Donnerstag, 3. Juli 2014

[Event] Bücherflohmarkt & Kaffee



Am Samstag, 5. Juli 2014 ist es soweit: Es findet wieder einmal ein Bücherflohmarkt statt.


Für unsere vielen Neuzugänge brauchen wir jeweils auch wieder genügend Platz und so mussten wir auch Bücher aussortieren, die Sie nun zu günstigen Preisen erstehen können. Zu einem feinen Kaffee können Sie in unseren Bücherkisten stöbern und nach Lesefutter für die anstehenden Ferien oder einfach so für die Freizeit suchen. Es gibt Lesestoff für jedes Lesealter.











Steckborner Mediathek führt die „Onleihe“ ein


Unsere Mediathek „haus für aug und ohr“ ist um ein Angebot reicher: Jetzt können Mitglieder der Mediathek ihre Medien auch online ausleihen und für eine bestimmte Zeit direkt auf ein Endgerät laden.

Die neue Online-Mediathek  ist rund um die Uhr verfügbar und die verschiedenen Medien – etwa E-Books, E-Zeitungen, Hörbücher, Musik und Filme – können innert kürzester Zeit heruntergeladen werden. „Wir haben lange daran gearbeitet, um unseren Mitgliedern eine Lösung anbieten zu können, die vor allem unkompliziert ist“, sagt Susanne Heeb, Leiterin der Mediathek „haus für aug und ohr“.


Riesiges Angebot an E-Medien

Das ist der Mediathek nun gelungen: Der Download von E-Books und Hörbüchern braucht wenig Zeit – wer ein Buch zu Ende gelesen hat, kann sich online sofort neuen Lesestoff besorgen und muss nicht mehr nach den Öffnungszeiten der Mediathek richten. „Das ist gerade auch in der Ferienzeit nützlich, müssen so nicht mehr kiloweise Bücher in den Koffer gepackt werden, sondern nur noch ein kleiner, handliche E-reader“, sagt Heeb weiter. Bis zu 10 E-Medien können zusätzlich zum bestehenden Abonnement der Mediathek für zwei Wochen ausgeliehen werden. Die Verlängerung einer Ausleihe kann der Nutzer ebenfalls selber online vornehmen. Auf die Online-Mediathek kann hier über die Homepage zugegriffen werden. 




Infoveranstaltung am 4. Juli

Am Freitag, 4. Juli, informiert das Mediathektsteam um 18 Uhr über die Nutzung des neuen Online-Angebots. Dort können Interessierte und Mitglieder der Mediathek erfahren, wie man sich beim Online-Dienst einloggen und so auf die riesige E-Medien-Datenbank zugreifen kann.

(pd)


Donnerstag, 26. Juni 2014

[Buchtipp] "Nach dem Sommer" von Maggie Stiefvater


Inhalt:


Jeden Winter wartet Grace darauf, dass die Wölfe in die Wälder von Mercy Falls zurückkehren – und mit ihnen der Wolf mit den goldenen Augen. Ihr Wolf.

Ganz in der Nähe und doch unerreichbar für sie, lebt Sam ein zerrissenes Leben: In der Geborgenheit seines Wolfsrudels trotzt er Eis, Kälte und Schnee, bis die Wärme des Sommers ihn von seiner Wolfsgestalt befreit. In den wenigen kostbaren Monaten als Mensch beobachtet er Grace von fern, ohne sie jemals anzusprechen – bevor die Kälte ihn wieder in seine andere Gestalt zwingt.

Doch in diesem Jahr ist alles anders: Sam weiß, dass es sein letzter Sommer als Mensch sein wird. Es ist September, als Grace den Jungen mit dem bernsteinfarbenen Blick erkennt und sich verliebt. Doch jeder Tag, der vergeht, bringt den Winter näher – und mit ihm den endgültigen Abschied.


(Bild- & Textquelle: Script5)



Meinung:


Die Geschichte von Grace und Sam ist unbeschreiblich schön, fast magisch. Es ist ein ruhiges Buch und doch so spannend, dass man es nicht mehr aus der Hand legen möchte. "Nach dem Sommer" hat mich völlig in seinen Bann gezogen.

Tausend leuchtende Stern brannten Löcher in mein Bewusstsein und füllten mich mit Sehnsucht.

Maggie Stiefvater erzählt die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Grace und Sam. So lernt man die beiden Protagonisten gut kennen und verstehen. Man erhält Einblicke in ihre Gefühlswelt und ihre Vergangenheit.

Zur Kapitelüberschrift gehört auch immer die aktuelle Temperaturangabe. So ahnt man schon, in welchem Kapitel es dramatisch werden könnte, wenn die Temperatur um den Gefrierpunkt liegt.

Der Schreibstil von Maggie Stiefvater ist wunderschön. Sie schreibt sehr blumig mit vielen bildhaften Vergleichen, so dass man sich alles sehr gut vorstellen und mit in die Geschichte eintauchen kann.

Speziell fand ich auch, dass Sam seine Gefühle oft in deutscher Lyrik ausdrückt oder sich im Kopf Songtexte dazu denkt. Es ist sowieso sehr interessant, die Liebesgeschichten aus den beiden Perspektiven heraus mitzuerleben, denn Grace und Sam sind eigentlich ganz unterschiedliche Typen.

Es beginnt eine verzweifelte Flucht vor der Kälte, denn die zwei möchten so viel Zeit wie möglich gemeinsam verbringen. Beide wissen, wenn sich Sam nun zurückverwandelt, wird er für immer ein Wolf bleiben.

Ich sah zu, wie die Spritze sich leerte, und stellte mir vor, dass das ein Heilmittel für Sam sei - flüssiger Sommer, der ihm direkt in die Adern injiziert wurde.

Das Cover ist einfach nur wunderschön und ich finde, es passt super zum Inhalt des Buches. Es wirkt sehr ruhig, vertäumt und schimmert perlmuttfarben. Wenn man ein Stück der Geschichte gelesen hat, erkennt man auch den "goldenen Wald", an den sich Grace immer wieder erinnert. Und die fallenden Blätter setzen sich auch auf der ersten Seite im Buch fort.

Fazit:

Einfach nur schön. Magisch.


Buchtipp von Nicole Forrer



Infos zum Buch:


Stiefvater, Maggie "Nach dem Sommer", Script5 (6. September 2010), ISBN: 978-3839001080
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren




Infos zur Reihe:


  1. Nach dem Sommer
  2. Ruht das Licht
  3. In deinen Augen 


Wir haben alle drei Bände in Buchform und als Hörbuch in der Mediathek.




Kurzfristig, wegen Personalengpass bleibt
am Montag 30. Juni die Mediathek geschlossen.
Am Dienstag 1. Juli sind wir zu den üblichen Öffnungszeiten
wieder für Sie da.

Sonntag, 22. Juni 2014

[Event] Bücherflohmarkt & Kaffee


Am Samstag, 5. Juli 2014 ist es soweit: Es findet wieder einmal ein Bücherflohmarkt statt. 

Für unsere vielen Neuzugänge brauchen wir jeweils auch wieder genügend Platz und so mussten wir auch Bücher aussortieren, die Sie nun zu günstigen Preisen erstehen können. Zu einem feinen Kaffee können Sie in unseren Bücherkisten stöbern und nach Lesefutter für die anstehenden Ferien oder einfach so für die Freizeit suchen. Es gibt Lesestoff für jedes Lesealter.

Donnerstag, 19. Juni 2014

[Buchtipp] "Und dann kam Paulette" von Barbara Constantine

Inhalt:


Fast zwei Monate ist es her, dass Ferdinands Sohn mit Frau und Kindern ausgezogen ist. Seitdem lebt Ferdinand mit seinem Kater allein auf dem großen Bauernhof. An manchen Tagen fragt er sich, wie er dieses einschneidende Erlebnis ohne das Tier verkraftet hätte. Marceline lebt seit vielen Jahren in dem Ort, wo Ferdinand seinen Bauernhof hat. Ein tragisches Ereignis hat sie dazu veranlasst, ihren Beruf als Cellistin an den Nagel zu hängen und ihre Heimat Polen zu verlassen. Doch nun droht ihr im wörtlichen Sinne die Decke auf den Kopf zu fallen, und sie muss noch einmal von vorne beginnen. Und wenn Ferdinand und Marceline sich einfach zusammentäten? Eine WG gründeten, um der Einsamkeit zu trotzen? Es ist ein Experiment, und es glückt. Nach und nach kommen immer mehr Bewohner dazu. Alle haben ihr Päckchen zu tragen, aber alle wollen auch die schönen Seiten des Lebens genießen und finden heraus: Zusammen wohnt man besser als allein.

(Bild- & Textquelle: rowohlt)



Meinung:


Einstieg ins Buch:
Den Bauch hat er ans Lenkrad gepresst, die Nase klebt an der Windschutzscheibe, Ferdinand ist ganz auf die Strasse konzentriert. Der Tachozeiger hat sich auf fünfzig eingependelt, das ideale Tempo.

Dieser federleichte Roman über das Thema „alt werden, loslassen und sich verändern“, hat mich sehr berührt. Ohne den Mahnfinger zu heben, erzählt uns die Autorin, wie die Zukunft von älteren Menschen aussieht, wie man mit Respekt, Verständnis und  Liebe diesen Abschnitt des Lebens bewältigen könnte. Dieses Buch macht Mut und Hoffnung. Auch der Umgang mit dem Tod und dem würdigen Sterben, sowie die Geburt eines Kindes sind in dieser Geschichte verpackt, wirken aber nie lächerlich oder unpassend. Ein Buch mit Herz und Verstand.

Ferdinand, der Hauptprotagonist, ist mir am Anfang unsympathisch, entwickelt sich dann im Laufe des Romans zusehends zu einem kompetenten und netten Kerl.  Er nimmt sein Leben plötzlich selber in die Hand und merkt, dass viele Menschen um ihn herum genauso ein schwieriges Dasein wie er führen. Da er im Besitz eines grossen Bauernhofes ist, der durch den Auszug seines Sohnes jetzt ganz leer steht, nimmt er zuerst seine Nachbarin Marceline bei sich auf. Sie müssen sich aneinander gewöhnen und finden dann eine gute Lösung, damit beide Parteien sich wohl fühlen. Nach und nach ziehen verschiedene Personen, sein Jugendfreund, zwei alte Damen, eine junge Krankenschwester und ein Student, auf Ferdinands Hof ein. Plötzlich ist es wieder interessant und spannend in Ferdinands Leben. Die WG entwickelt sich gut, obwohl viele Turbulenzen vorprogrammiert sind. Sie werden Selbstversorger, pflanzen Gemüse und nehmen Tiere bei sich auf. Doch Paulette verändert dann alles dagewesene…


In Frankreich ist dieser Roman ein Nr. 1-Bestseller.  Ich finde, dass Barbara Constantine eine leicht lesbare Geschichte geschaffen hat,  die aber viele Themen der heutigen Zeit anspricht, oder sogar Lösungen dazu anbietet. 


Buchtipp von Prisca Schweizer



Infos zum Buch:


Constantine, Barbara: "Und dann kam Paulette", 320 Seiten, Kindler (8. März 2013), ISBN: 978-3463406411



Donnerstag, 15. Mai 2014

[Buchtipp] "Wie Monde so silbern" von Marissa Meyer

Inhalt:


Cinder lebt bei ihrer Stiefmutter und ihren zwei Stiefschwestern, arbeitet als Mechanikerin und versucht gegen alle Widerstände, sich nicht unterkriegen zu lassen. Als eines Tages in unauffälliger Kleidung niemand anderes als Prinz Kai an ihrem Marktstand auftaucht, wirft das unzählige Fragen auf: Warum braucht Kai ihre Hilfe? Und was hat es mit dem plötzlichen Besuch der Königin von Luna auf sich, die den Prinzen unbedingt heiraten will?
Die Ereignisse überschlagen sich, bis sie während des großen Balls, auf den Cinder sich einschmuggelt, ihren Höhepunkt finden. Und diesmal wird Cinder mehr verlieren als nur ihren Schuh …

(Bild- & Textquelle: Carlsen Verlag)



Meinung:

Einstieg ins Buch:Die Schraube in Cinders Fussgelenk war verrostet, der Schlitz zur Mulde zermalmt. Ihre Fingerknöchel schmerzten, als sie den Metallbolzen mit aller Kraft knirschend aus der Verankerung löste.

Wer denkt, Märchen seien ein alter Hut, liegt falsch, denn sie erleben auf dem aktuellen Buchmarkt eine Arte Renaissance. Sie werden zu modernen Liebesgeschichten umfunktioniert oder zu fantastischen Storys aufgepeppt. Doch Marissa Meyer bietet uns mit „Wie Monde so silbern“ etwas Neues: ein sehr futuristisches Aschenputtel, Science Fiction vom Feinsten.

Erst musste ich mich zwar in die hoch technologisierten Welt von Cyborgs und Androiden einlesen, doch dann hat mich die Story total in ihren Bann gezogen.

Immer wieder treffen wir auf Elemente aus dem bekannten Märchen, so wurde zum Beispiel die böse Stiefmutter durch Adri äusserst passend und grausam besetzt. Doch die Autorin verbindet die klassischen Märchenaspekte gekonnt mit ihrer futuristischen Geschichte und legt überaus charmante Protagonisten und einen beeindruckenden Weltenentwurf vor.

Cinder ist ein Cyborg und arbeitet auf dem Markt in Neu-Peking als Mechanikerin. Nach dem vierten Weltkrieg droht dem asiatischen Staatenbund nicht nur von ausserhalb Gefahr, der grösste Gegner, die blaue Pest, lauert innerhalb der Stadtmauern und fordert immer mehr Todesopfer. Als dann an einem Tag auch noch Prinz Kai an Cinders Marktstand auftaucht und sie bittet, seine Androidin zu reparieren, nimmt das Schicksal seinen Lauf und wirft Cinder total aus der Bahn, denn plötzlich muss sie ihre ganze Persönlichkeit in Frage stellen.

Es war einer der seltenen Momente, in denen sie froh darüber war, keine Tränenkanäle zu haben, sonst wäre sie bestimmt schluchzend zusammengebrochen. Und dann hätte sie sich noch viel schrecklicher gefühlt.



Fazit:

Marissa Meyer konnte mich mit ihrer futuristischen Aschenputtel-Adaption überraschen und faszinieren. Ich klebte förmlich an den Seiten und ich möchte unbedingt wissen, wie es mit Cinder weitergeht wenn ihr ein modernes Rotkäppchen zur Seite gestellt wird. Zum Glück ist „Wie Blut so rot“ schon erhältlich.



Buchtipp von Nicole Forrer



Infos zum Buch:


Meyer, Marissa "Die Luna Chroniken 01. Wie Monde so silbern", 416 Seiten, Carlsen (20. Dezember 2013), ISBN: 978-3785578452
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren



Donnerstag, 8. Mai 2014

[Buchtipp] "Was ich dich träumen lasse" von Franziska Moll

Inhalt:

Elena hat ihr Glück gefunden – mit Rico. Doch ein schwerer Autounfall reißt Rico aus Elenas Leben in die Tiefen eines Komas. Tag für Tag zeigt Elena ihm nun, was das Leben für ihn bereithält, und wofür es sich lohnt, zurückzukommen: für ihre Liebe.

Elena ist bis in die Tiefe ihrer Seele erschüttert. Ein Leben ohne Rico ist für sie nicht denkbar, nicht fühlbar. Wie kann sie Rico in der Schwärze seines Komas helfen? Dann findet sie auf seinem Computer eine Liste: die Top Ten der Dinge, die Rico vor seinem Tod noch erleben und tun wollte. Elena fasst einen Entschluss: Solange Rico nicht selbst sein Leben leben kann, wird sie seine Top Ten abarbeiten und ihm jeden Tag von ihren Erfahrungen berichten.
Ihr zur Seite steht ganz unerwartet ein hartgesottener junger Krankenpfleger, der für jede Gelegenheit den unpassendsten Spruch parat hat. Seine Freundschaft hilft Elena, Rico nah zu bleiben und die Hoffnung nicht aufzugeben. Sie weiß, es lohnt sich, bis zum Ende zu kämpfen.

(Bild- und Textquelle: Loewe Verlag)


Meinung:

Ohne die beiden Protagonisten gross kennezulernen, steigen wir mir ihnen in die Geschichte ein und sind durch die Präsens-Form direkt mitten in ihrem Leben. Nach und nach lernen wir Rico und Elena besser kennen. Er, offenherzig, der Liebling der Schule, immer gut gelaunt, stets einen Witz auf Lager, leuchtet von innen. Sie, die kaum jemanden an sich heranlässt, einen dunklen Fleck in der Vergangenheit hat, eine harte Nuss ist, die nur von ihm geknackt werden kann. Zusammen sind sie alles, ein Ganzes.

“Was soll das eigentlich heißen, passt auf euch auf. Ich auf mich. Und du auf mich. Oder wir aufeinander?”     (Seite 14)

Weisst du, wie sehr ich dein Universum liebte? Du hattest so viel davon, dass sogar etwas für mich abfiel. Ich konnte mich täglich darin aalen. In deiner Sorglosigkeit. Deiner Zuversicht. Deiner Unschuld. (Seite 109/110)
Und dann, durch einen kurzen Augenblick der Unaufmerksamkeit, wird ihr ganzes Leben aus der Bahn geworden. Rico liegt im Koma, Elena sitzt am Krankenbett und hält sich an ihm, ihrem Strohhalm, ihrem Lichtblick im Leben, fest. Taucht ein in ihre gemeinsame Vergangenheit. Passend zu Stichworten, Situationen aus dem Jetzt, kommen Elena Dialoge zwischen ihr und Rico in den Sinn und wir lernen die beiden immer besser kennen. Erst vor allem Rico, dann dringen wir ganz langsam auch zu Elena durch, die sich mit ihrer zum Teil sehr abweisenden Haltung, ihrer Schroffheit, ihrem Zynismus eine dicke Schutzmauer um sich aufgebaut hat. Relativ früh erkennen wir den dunklen Fleck in ihrer Vergangenheit, und um damit fertig zu werden, muss sie nicht nur einmal über ihren Schatten springen. Doch sie hat ein grosses Ziel: Mit allen Mitteln will sie ihre grosse Liebe zurück ins Leben holen.


Die Welt dreht sich. Aber ohne mich. Ich renne ihr davon.       (Seite 78) 

Viele Bücher handeln von Trauer, Angst und Verlust, doch Franziska Moll setzt das Thema Koma so eindringlich, so greifbar um, dass man stellenweise nur mit einem dicken Kloss im Hals weiterlesen kann.

Manchmal ist weniger mehr. Franziska Moll lässt uns auf 'nur' 250 Seiten die ganze Bandbreite der Gefühle spüren. Ihr schlichter, schon fast poetischer Schreibstil ist sehr intensiv, eindringlich und einfach anders. Ein Buch, das man nicht mehr so schnell vergisst.

Es ist wie bei einem Autounfall. Zu schrecklich, um hinzusehen, und doch kann man den Blick nicht abwenden.     (Seite 212)


Fazit:

Ein kleines Stück Poesie und ganz grosse Emotionen .... "Was ich dich träumen lasse" kann man nicht wirklich beschrieben, man muss es einfach selber erleben, selber lesen ....


Buchtipp von Nicole Forrer



Infos zum Buch:

Moll, Franziskal: "Was ich dich träumen lasse", 256 Seiten, Loewe Verlag (20. Januar 2014), ISBN: 978-3785578452
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre


Mittwoch, 23. April 2014

Buch auf Reisen - Nimm mich mit!





Diese Bücher wurden weder verloren, noch vergessen.

Sie wurden absichtlich von unserer Mediathek in Steckborn freigelassen, damit sie gefunden werden können.

Nach dem Lesen einfach an Freunde weitergeben oder wieder freilassen!

Falls du Lust auf mehr Bücher bekommen hast, oder gerne deine Meinung über dieses Buch abgeben möchtest, kannst du dies hier sehr gerne mit einem Kommentar machen und/oder bei uns an der Seestrasse vorbeischauen.


Dienstag, 22. April 2014

Welttag des Buches





Am 23. April ist Welttag des Buches.
In Steckborn wurden Bücher ausgesetzt, bitte finden und lesen Sie diese und geben Sie sie weiter oder schreiben uns ihre Meinung dazu hier auf unserer Homepage.


[Event] Matinée mit Lyrik und Musik



Sonntag, 18. Mai 2014, 11 Uhr


Lili Keller: «Im Licht der Sonne»






Die Steckborner Lyrikerin Lili Keller liest aus ihrem neuen Buch.



Astrid Frei aus Mammern und Ursula Lang aus Ermatingen spielen Werke für klassische Gitarre 
von Ferdinando Carulli (1770 – 1841) und Fernando Sor (1778 – 1839).




               10.30    Türöffnung und Begrüssungsapéro

               11.00     Beginn der Veranstaltung

                           Eintritt frei. Kollekte


Donnerstag, 17. April 2014

[Buchtipp] "Es wird keine Helden geben" von Anna Seidl


Inhalt:

Berührend, fesselnd, unfassbar: Wenn nichts mehr ist, wie es war. Kurz, nachdem es zur Pause geläutet hat, hört Miriam einen Schuss. Zunächst versteht niemand, was eigentlich passiert ist, aber dann herrschen Chaos und nackte Angst. Matias, ein Schüler aus ihrer Parallelklasse, schießt um sich. Auch Miriams Freund Tobi wird tödlich getroffen. Miriam überlebt - aber sie fragt sich, ob das Leben ohne Tobi und mit den ständig wiederkehrenden Albträumen überhaupt noch einen Sinn hat. Waren sie und ihre Mitschüler Schuld an der Katastrophe?

(Bild- und Textquelle: Oetinger)


Meinung:

Einstieg ins Buch:
Alles wird damit beginnen, dass ich verschlafe. Würde mein Freund mit keine SMS schreiben, würde ich nicht pünktlich zur Schule kommen.

"Es wird keine Helden geben" ist das eindrucksvolle Debüt einer jungen deutschen Autorin, die sich gleich mit einer sehr schwierigen Thematik befasst: einem Amoklauf in einer Schule.

Schon mit dem ersten Satz ahnen wir, dass sich Miriams Leben verändern wird. Dass dies so drastisch und wohl für immer ist, wird einem dann auf den nächsten Seiten klar.
Wie viel kann ein Mensch ertragen, um weiterleben zu können, weiterleben zu wollen?
Miriam wird Zeuge eines Amoklaufs an ihrer Schule, muss mit eigenen Augen zusehen, wie ihr Freund Tobi in einer Blutlache liegt. Dieses schreckliche Erlebnis kann sie nicht verarbeiten und zieht sich völlig zurück.

Das Buch behandelt vor allem die Zeit nach dem Amoklauf, lässt uns mit Miriam erstarren, leiden, hinterfragen.
Immer wieder stellt sie sich die Frage des Warums, doch auch das ganze vergangene Leben wird in Frage gestellt.

Wir durchleben jeden Augenblick nur ein einziges Mal. Er wird sich nicht mehr wiederholen. Leider schätzen wir das Leben trotzdem nicht mehr.     (Seite 75)

Da die Geschichte aus der ich-Perspektive von Miriam geschildert wird und so tauchen wir tief in ihre Gefühlswelt ein. Abwechselnd erleben wir einen dicken Nebel aus Abblocken und eine hohe Woge an Gefühlen, die über uns zusammenschlägt: Verzweiflung, Angst, Mutlosigkeit, Trauer, Wut ....

Dazwischen ermöglicht uns Anna Seidl durch Rückblicke Miriams leben davor kennenzulernen. Wir erleben mir ihr Erinnerungen an Tobi, an ihre beste Freundin Joanne, aber auch an Situationen mit dem Amokschützen, mit denen sie sich das traumatische Erlebnis zu erklären versucht.

Denn egal, wie viel Schmerz du ertragen musst, egal wie viele Tränen du vergisst, egal, wie oft du hinfällst - solange es jemanden gibt, der dir die Hand reicht, stehst du immer wieder auf.         (Seite 76)

Anna Seidls Schreibstil ist wahnsinnig eindringlich, emotional und sie schreibt sich mit jedem Wort direkt unter meine Haut und zaubert eine Gänsehaut darauf.

"Es wird keine Helden geben" ist nicht einfach nur ein Buch - es ist wohl DAS Jugendbuch zum Tabuthema Amoklauf, denn wie auch Miriam denkt wohl jeder von uns: "Ein Amoklauf? Bei uns doch nicht ....". Aus diesem Grund empfehle ich jedem diese Lektüre, aber Achtung: Gänsehaut und Kloss im Hals sind garantiert. Für andere Nebenwirkungen übernehme ich keine Verantwortung.
Manchmal müssen wir einsehen, dass wir nicht perfekt sind. Dass nicht immer alles perfekt laufen kann. Und vielleicht ist das okay. Vielleicht müssen wir nicht immer perfekt funktionieren wie Maschinen, um das perfekte Leben führen zu können. Vielleicht sind es ja genau diese kleinen Fehler, die das Leben lebenswert machen.         (Seite 200)

Fazit:

Anna Seidl findet in ihrem Debüt "Es wird keine Helden geben" äusserst eindrückliche Worte zum schweren Thema Amoklauf. Mit ihrem eindrucksvollen Schreibstil setzt sie uns einen Kloss in den Hals und lässt uns schlussendlich sprachlos zurück. Lesen!

Buchtipp von Nicole Forrer



Infos zum Buch:

Seidl, Anna: "Es wird keine Helden geben", 256 Seiten, Oetinger (20. Januar 2014), ISBN: 978-3789147463
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 
14 - 17 Jahre

Montag, 31. März 2014

Neue Bücher im Frühling


Im Frühling beginnt nicht nur die Natur aufzublühen, auch an der Seestrasse 104 regt sich einiges .... ganz viele neue Bücher haben den Weg zu uns ins Haus für Aug und Ohr gefunden.
Hier einige Impressionen:






 Hier finden Sie eine Liste mit allen neuen Medien für Erwachsene: *klick*

Und alle Neuanschaffungen für Kinder und Jugendliche sind hier zu finden: *klick*